Was sind Bindungs- und Beziehungsmuster?
Bindungsmuster beschreiben, wie wir Beziehungen erleben, auf andere zugehen und mit Nähe oder Distanz umgehen. Diese Muster entwickeln sich in der frühen Kindheit und begleiten uns unbewusst ins Erwachsenenleben.
Sie beeinflussen, wie wir auf unsere Mitmenschen reagieren, wie viel Nähe wir zulassen oder wie sehr wir von anderen abhängig sind.
Bindungsmuster sind keine festen Eigenschaften, sondern können im Laufe des Lebens reflektiert und verändert werden.
​​Die 17 Beziehungsmuster und warum sie alles verändern können​
Unsere Beziehungsmuster sind viel komplexer als „ängstlich“ oder „vermeidend“​
Als ich mich das erste Mal mit der Bindungstheorie beschäftigte, dachte ich, ich hätte endlich eine Erklärung für meine Beziehungsprobleme gefunden.
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Sicher gebunden.
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Ängstlich gebunden.
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Vermeidend gebunden.
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Ich analysierte mein Verhalten, testete neue Strategien – aber ich kam nicht wirklich weiter...
Denn das Problem war: Ich fand mich in mehreren dieser Kategorien wieder.
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✔ In manchen Situationen zog ich mich zurück – als wäre ich vermeidend.
✔ In anderen suchte ich verzweifelt nach Bestätigung – als wäre ich ängstlich.
✔ Und gleichzeitig funktionierte ich in bestimmten Beziehungen fast „zu gut“, als wäre ich sicher gebunden – aber es fühlte sich trotzdem nicht gesund an.
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Etwas passte nicht.
Je tiefer ich in meiner eigenen Heilung und in der Arbeit mit Klient:innen forschte, desto klarer wurde mir:
Die klassischen Bindungsmuster sind wichtig, aber sie erklären nicht die gesamte Realität unserer Beziehungen.
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Hier wurde mir klar:
Es gibt viel mehr als nur ängstlich oder vermeidend.
Viele Menschen haben eine Kombination aus mehreren Schutzmechanismen entwickelt, um mit zwischenmenschlichen Beziehungen zurechtzukommen.
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Warum?
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Weil wir nicht nur ein Bindungsmuster haben – wir entwickeln mehrere Strategien gleichzeitig, je nachdem:
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✔ Welche Erfahrungen wir mit verschiedenen Bezugspersonen gemacht haben
✔ Wie unser Nervensystem gelernt hat, auf Stress und emotionale Nähe zu reagieren
✔ Welche Bewältigungsmechanismen wir in Kindheit & Jugend entwickelt haben
Viele meiner Klient:innen sagten:
„Ich weiß, dass ich Verlustangst habe – aber warum ziehe ich trotzdem Menschen an, die mir nicht guttun?“
„Ich verstehe, dass ich vermeidend bin – aber warum schaffe ich es trotzdem nicht, meine Grenzen zu wahren?“
„Manchmal will ich Nähe, manchmal brauche ich Distanz – aber ich verstehe nicht, warum ich so reagiere.“
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Hier wurde mir klar: Es gibt viel mehr als nur ängstlich oder vermeidend.
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Viele Menschen haben eine Kombination aus mehreren Schutzmechanismen entwickelt, um mit zwischenmenschlichen Beziehungen zurechtzukommen.
​Ich begann, wiederkehrende Muster bei mir selbst und meinen Klient:innen zu beobachten.
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Ich erkannte, dass jede:r bestimmte Verhaltensweisen wiederholte – oft ohne es zu merken.
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Diese Muster bestimmten nicht nur ihre Beziehungen – sondern ihr gesamtes Leben.
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Jeder von uns hat unbewusste Beziehungsmuster, die aus frühen Erfahrungen entstanden sind.